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Wirkung und Nebenwirkung von Betablockern

29. April 2024

Betablocker sind wichtige Medikamente, die zur Behandlung einer Vielzahl an Krankheiten eingesetzt werden, insbesondere für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und koronare Herzerkrankungen. Sie werden aber auch für die Behandlung chronischer Herzinsuffizienz, Bluthochdruck oder Herzrhythmusstörungen verwendet, indem sie die Wirkung des Stresshormons Adrenalin und dessen Botenstoff Noradrenalin senken.

Was sind Betablocker?

Betablocker - genauer Betarezeptorenblocker - verdanken ihren Namen ihrer Wirkweise beziehungsweise ihres Wirkungsorts im Körper. Sie blockieren nämlich Beta-Adrenozeptoren im Körper. Davon gibt es zwei Typen: Beta-1-Adrenozeptoren beeinflussen die Herzkraft, Herzfrequenz und den Blutdruck. Die Beta-2-Adrenozeptoren sorgen für die Entspannung der glatten Muskeln der Bronchien, der Gebärmutter, sowie der Blutgefäße. Betablocker blockieren nun diese Rezeptoren und sorgen so dafür, dass das Stresshormon Adrenalin und dessen Botenstoff Noradrenalin nicht andocken können. Normalerweise würden diese Stresshormone den Körper in Alarmbereitschaft setzen, sodass der Blutdruck und die Herz- und Atemfrequenz steigen und der Körper leistungsfähiger wird. Im Falle einer Herz-Kreislauf-Erkrankung kann dieser Zustand jedoch eine zu hohe Belastung für den Körper darstellen. Die Betablocker senkt also die Schlagfolge des Herzens, der Herzmuskel benötigt weniger Sauerstoff und wird so entlastet.

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Wirkungen von Betablockern

Durch ihre Fähigkeit, Adrenalin und Noradrenalin zu senken, haben Betablocker eine Reihe verschiedener Wirkungen. Eine der wichtigsten Wirkungen von Betablockern ist die Senkung des Blutdrucks. Dies geschieht durch die Verringerung der Herzfrequenz und die Verminderung der Kraft, mit der das Herz schlägt. Indem sie den Widerstand in den Blutgefäßen verringern, helfen sie den Blutdruck zu senken und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren. 

Betablocker werden außerdem häufig Menschen mit Herzerkrankungen verschrieben, da sie das Risiko von Herzinfarkten und Herzrythmusstörungen senken können. Indem sie die Belastung auf den Herzmuskel und das Herz verringern, können sie auch helfen, Symptome von Angina pectoris zu lindern. Zudem werden sie zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen, unregelmäßigem Herzschlag oder Arrhythmien eingesetzt und beugen einer krankhaften Herzvergrößerung vor.

Nebenwirkungen von Betablockern

Betablocker gelten allgemein als sehr gut verträglich. Allerdings bringen sie, wie jedes Medikament, ein paar mögliche Nebenwirkungen mit. Anfangs kann es durch den abgesenkten Blutdruck oft zu starker Müdigkeit kommen. Allerdings sollte die körperliche Leistungsfähigkeit nach drei bis sechs Monaten über dem Stand von vor der Behandlung sein. Weitere Nebenwirkungen von Betablocker sind unter anderem:

  • Zu starke Verlangsamung der Herzfrequenz
  • Zu starke Senkung des Blutdrucks
  • Durchblutungsstörungen in Händen und Füßen
  • Verengung der Atemwege, daher sollten Betablocker nicht bei bestehenden Lungenerkrankungen oder Asthma verwendet werden
  • Schlafstörungen, Albträume
  • Können die Anzeichen von Unterzucker unterdrücken, daher Vorsicht bei Diabetes


Geschlechtsspezifische Nebenwirkungen gibt es nur wenige. In seltenen Fällen können Betablocker zu Erektionsstörungen bei Männern führen. Frauen hingegen bauen manchen Betablocker langsamer ab als Männer, wodurch die Konzentration im Blut höher ist. Somit kann es zu stärker ausgeprägten Nebenwirkungen kommen.

Therapie mit Betablockern vielversprechend

Betablocker sind ein wirksames und in der Regel gut verträgliches Medikament zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sie können dazu beitragen, das Risiko von Herzinfarkten, Herzrhythmusstörungen und anderen schwerwiegenden Komplikationen zu reduzieren. Allerdings sollte sowohl die Einnahme als auch die genaue Dosierung stets mit einem Arzt besprochen werden. Indem man Vor- und Nachteile abwägt und die richtige Einnahme und Dosierung gut überwacht, können Betablocker eine gute Hilfe bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein.
 

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