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Hat der Beruf PTA eine Zukunft?

30. September 2022

Die Digitalisierung macht auch vor der Pharmaindustrie nicht Halt. E-Rezepte, Online-Apotheken und Co. ändern auch den Arbeitsalltag in Apotheken. Medikamente werden ohne lange Beratung vorher online bestellt und auch Rezepte werden von Ärzten direkt an Apotheken übermittelt. Wie sieht also die Zukunft in Apotheken aus?

PTAs passen sich an Wandel an 

Trotz der Möglichkeiten, die die Digitalisierung bietet, bleiben Apotheker und PTAs - also pharmazeutisch-technische Angestellte - essenziell. Dennoch ist es wichtig, sich an den Wandel anzupassen. Dies geschieht bereits durch die Implementierung diverser Softwares zur Lager- und Bestandskontrolle, digitales Dokumentenmanagement, vernetzte Labor- und Analysegeräte und verschiedene Shopsysteme, wie zum Beispiel dem Versandhandel oder Click-and-Collect Möglichkeiten. 

DVG - das digitale Versorgungsgesetz

Das DVG wird auch als „Gesetz für eine bessere Versorgung durch Digitalisierung und Innovation“ bezeichnet. Es hat das Ziel, das Gesundheitssystem effizienter zu gestalten und, durch die Digitalisierung der medizinischen Forschung, Gesundheitsdaten schneller in die Forschung einzubringen. Auch sollen im Rahmen der Digitalisierung Onlinebestellungen von Medikamenten, Online-Sprechstunden und Online-Terminvereinbarungen leichter werden. All dies geschieht über eine Telematikinfrastruktur, die alle Akteure wie Apotheken, Ärzte, Krankenhäuser, Psychotherapeuten und Co. miteinander vernetzen und so eine schnellere, sicherere und einfachere Kommunikation bieten soll. Mithilfe der Telematikinfrastruktur wird es möglich, Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (eAU), Rezepte sowie Heil- und Hilfsmittelverordnungen elektronisch zu übermitteln.

Reformation der Ausbildung

Auch die Ausbildung soll sich an die Digitalisierung und damit einhergehende Veränderungen anpassen. Daher verabschiedete der Bundestag im Januar 2020 ein Reformationsgesetz für die Ausbildung als PTA, das ab dem 01.01.2023 in Kraft tritt. Die Ausbildung soll an das sich wandelnde Berufsbild beziehungsweise Aufgabenfeld angepasst werden. Die zwei Hauptschwerpunkte liegen dank steigendem Kundenkontakt auf der Beratung und, durch die Digitalisierung, auf dem Umgang mit bestimmten Softwares. Auch die Präsenz von Omnichanneln, also der Verknüpfung von analogem mit digitalem Service, steigt durch Angebote wie Click-und-Collect und Ähnlichem. 
Ein weiteres Ziel der Reformation ist die bundesweite Angleichung des praktischen Teils der Ausbildung. Diese soll bis 2025 vollzogen sein. Außerdem wird die Forderung nach mehr Kompetenz für PTAs lauter. Sie sollen beispielsweise nach einer möglichen Weiterbildung oder einem Bachelorabschluss und genügend Berufserfahrung auch Apotheker eigenständig vertreten dürfen.

Digitalisierung ermöglicht vor allem Kunden ein entspannteres Einkaufserlebnis. Onlinebestellungen oder online bestellte Ware, die abgeholt oder umgetauscht werden soll, werden zunehmend den Arbeitsalltag verändern. Dennoch bleiben Aufgaben, wie der Umgang mit Kunden und Labortätigkeiten - wie zum Beispiel das Anrühren von Salben, Pasten und Cremes - bestehen. Das Berufsbild PTA bietet also gute Voraussetzungen, um sich dem digitalen Wandel anzupassen, ohne dass Kerntätigkeiten wie pharmazeutische Labortätigkeit verloren gehen.

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