Magnesiummangel: Ursachen, Anzeichen und was wirklich hilft
06. Oktober 2025Magnesium ist ein lebenswichtiger Mineralstoff, den der Körper für viele Prozesse benötigt – von der Muskel- und Nervenfunktion bis hin zum Energiestoffwechsel. Trotzdem leiden viele Menschen an einem Magnesiummangel. Die Gründe sind vielfältig und die Symptome oft unspezifisch und leicht mit anderen Beschwerden zu verwechseln.
Was sind die Ursachen und typischen Anzeichen für einen Magnesiummangel? Was kann man gegen einen Magnesiummangel tun? Und welche Lebensmittel sind besonders magnesiumreich?
Ursachen für Magnesiummangel
Ein Magnesiummangel kann viele verschiedene Gründe haben und ist meist das Ergebnis einer Kombination aus Lebensstil, Ernährung und gesundheitlichen Faktoren:
Ernährung
Eine ungesunde oder einseitige Ernährung gehört zu den häufigsten Ursachen. Fertiggerichte, Weißmehlprodukte oder stark zuckerhaltige Lebensmittel enthalten kaum Magnesium. Wenn frisches Gemüse, Vollkornprodukte oder Hülsenfrüchte fehlen, kann die tägliche Zufuhr schnell zu gering sein.
Auch ein regelmäßiger Alkoholkonsum kann die Aufnahme von Magnesium im Darm hemmen und gleichzeitig die Ausscheidung über die Nieren erhöhen.
Erhöhter Bedarf
Auch ein erhöhter Bedarf kann eine Rolle spielen. In der Schwangerschaft und Stillzeit benötigt der Körper mehr Mineralstoffe. Ebenso steigt der Bedarf bei Kindern und Jugendlichen während Wachstumsphasen oder bei Menschen, die regelmäßig intensiven Sport treiben. Die Muskeln und der Energiestoffwechsel verbrauchen dann deutlich mehr Magnesium.
Stress
Ein weiterer Faktor ist Stress. Dauerhafte Anspannung, sei es durch Arbeit, private Belastungen oder auch körperlichen Stress, führt dazu, dass der Körper mehr Mineralstoffe verbraucht – darunter auch Magnesium.
Krankheiten
Verschiedene Erkrankungen können ebenfalls einen Magnesiummangel begünstigen. Dazu zählen zum Beispiel Diabetes, Magen-Darm-Erkrankungen (wie Morbus Crohn oder Zöliakie) sowie Nierenerkrankungen, die entweder die Aufnahme im Darm verringern oder die Ausscheidung über die Nieren verstärken.
Medikamente
Darüber hinaus spielen auch Medikamente eine Rolle. Entwässerungsmittel (Diuretika), Abführmittel oder bestimmte Antibiotika sorgen dafür, dass der Körper vermehrt Magnesium verliert. Dazu zählen zum Beispiel auch Magensäureblocker, die etwa bei Sodbrennen zur Behandlung eingesetzt werden.
Anzeichen für Magnesiummangel – typische Symptome
Die Symptome eines Magnesiummangels können sehr unterschiedlich ausfallen und reichen von leichten Alltagsbeschwerden bis hin zu ernsteren gesundheitlichen Problemen. Genau das macht die Diagnose oft schwierig, da viele Anzeichen auch bei anderen Erkrankungen auftreten können:

Muskelkrämpfe
Zu den bekanntesten Symptomen gehören Muskelkrämpfe, die häufig nachts oder nach sportlicher Belastung auftreten. Besonders Wadenkrämpfe gelten als klassisches Warnsignal. Aber auch Zittern oder unkontrolliertes Muskelzucken können ein Hinweis auf einen Mangel sein, da Magnesium für die normale Funktion von Nerven und Muskeln unverzichtbar ist.
Müdigkeit
Ebenso typisch sind Müdigkeit und Erschöpfung. Fehlt Magnesium, arbeitet der Energiestoffwechsel weniger effizient, was zu einem ständigen Gefühl der Abgeschlagenheit führen kann. Dazu kommen oft Kopfschmerzen oder Migräne, die durch die erhöhte Erregbarkeit des Nervensystems begünstigt werden.
Unruhe
Auf psychischer Ebene zeigen sich Beschwerden wie Nervosität, innere Unruhe oder Schlafstörungen. Magnesium wirkt regulierend auf das Nervensystem, und fehlt es, fällt das Abschalten oder Einschlafen oft schwerer.
Herzrhythmusstörungen
In schwereren Fällen können auch Herzrhythmusstörungen auftreten, da Magnesium eine wichtige Rolle bei der Reizleitung im Herzen spielt. Ebenfalls möglich sind Taubheitsgefühle oder Kribbeln in Händen und Füßen, die durch eine gestörte Nervenfunktion verursacht werden.
Magnesium einnehmen – wann ist der richtige Zeitpunkt?
Wenn man einen Mangel ausgleichen oder vorbeugen möchte, kann man diese Faktoren bei der Magnesiumaufnahme berücksichtigen:
- Abends: Viele Menschen nehmen Magnesium abends, da es entspannend wirkt und nächtlichen Muskelkrämpfen vorbeugen kann.
- Zu den Mahlzeiten: Die Aufnahme ist meist besser, wenn Magnesium zusammen mit Nahrung eingenommen wird.
- Aufgeteilt: Größere Mengen sollten auf mehrere kleine Dosen verteilt werden, um die Verträglichkeit zu verbessern.
Grundsätzlich gilt: Ob Tabletten, Brausetabletten oder Pulver – die Einnahme sollte individuell an den Bedarf angepasst werden. Ein Arzt oder Apotheker kann hier beraten.
Nebenwirkungen bei zu viel Magnesium
Nicht nur ein Mangel, auch eine Überversorgung kann problematisch sein. Die gute Nachricht: Über die Ernährung allein ist eine Überdosierung fast unmöglich. Kritisch wird es bei hochdosierten Nahrungsergänzungsmitteln.
Typische Nebenwirkungen von zu viel Magnesium:
- Durchfall
- Bauchschmerzen
- Übelkeit
In extrem seltenen Fällen (z. B. bei Nierenschwäche) kann es zu ernsten Komplikationen wie Kreislaufproblemen kommen. Deshalb sollten Nahrungsergänzungsmittel nur in der empfohlenen Dosierung eingenommen und bei Unsicherheit ärztlichen Rat eingeholt werden.

Lebensmittel bei Magnesiummangel – welche helfen wirklich?
Die einfachste und zugleich gesündeste Möglichkeit, einem Magnesiummangel vorzubeugen, ist eine ausgewogene Ernährung. Zahlreiche Lebensmittel enthalten von Natur aus Magnesium und lassen sich problemlos in den Alltag integrieren. Wer regelmäßig auf eine gute Mischung aus Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Gemüse und Nüssen setzt, kann seinen Magnesiumbedarf meist problemlos decken.
- Vollkornprodukte: Haferflocken, Vollkornbrot oder Naturreis sind klassische Magnesiumlieferanten. Im Gegensatz zu Weißmehlprodukten enthalten sie noch den wertvollen Keimling und die Randschichten des Korns, in denen die meisten Mineralstoffe stecken. Ein Frühstück mit Haferflocken oder Müsli kann also schon einen wichtigen Beitrag leisten.
- Hülsenfrüchte: Linsen, Kichererbsen und Bohnen sind reich an Magnesium. Gleichzeitig liefern sie pflanzliches Eiweiß und Ballaststoffe, die lange satt machen und die Verdauung unterstützen.
- Nüsse & Samen: Mandeln, Cashewkerne, Kürbiskerne oder Sonnenblumenkerne sind nicht nur praktische Snacks, sondern haben einen besonders hohen Magnesiumgehalt. Schon eine kleine Handvoll pro Tag kann helfen, den Magnesiumspiegel zu stabilisieren.
- Grünes Gemüse: Spinat, Mangold oder Brokkoli zählen zu den besten pflanzlichen Quellen. Das darin enthaltene Chlorophyll, das den Pflanzen ihre grüne Farbe verleiht, enthält von Natur aus Magnesium.
- Mineralwasser: Viele Sorten enthalten zwischen 50 und 100 mg Magnesium pro Liter, manche sogar noch mehr. Ein Blick aufs Etikett lohnt sich, um das passende Wasser auszuwählen.
Magnesiummangel bei Sportlern – worauf ist zu achten?
Sportler haben ein besonders hohes Risiko für Magnesiummangel. Der Grund: Durch Schweiß gehen bei intensiver körperlicher Belastung große Mengen an Mineralstoffen verloren, darunter auch Magnesium. Gleichzeitig steigt der Energiebedarf und damit auch der Verbrauch dieses Mineralstoffs.
Ein Magnesiummangel kann für Sportler spürbare Folgen haben:
- Häufige Muskelkrämpfe, besonders nach dem Training
- Verzögerte Regeneration und anhaltende Müdigkeit
- Geringere Leistungsfähigkeit
- Höheres Risiko für Muskelverletzungen
Tipps für Sportler
- Ausreichend trinken: Mineralwasser mit hohem Magnesiumgehalt ist ideal, um den Verlust über den Schweiß auszugleichen.
- Magnesiumreiche Snacks einplanen: Nüsse, Bananen oder Müsliriegel mit Vollkorn sind unterwegs schnell verfügbar und liefern wichtige Mineralstoffe.
- Gezielt ergänzen: Bei intensiven Trainingsphasen oder Wettkämpfen kann eine zusätzliche Magnesiumzufuhr sinnvoll sein – am besten in Absprache mit einem Arzt oder Ernährungsberater.
- Regeneration unterstützen: Magnesium wirkt entspannend auf die Muskulatur. Eine Einnahme am Abend kann helfen, nächtliche Krämpfe nach Belastungen zu reduzieren.

FAQ: Häufige Fragen zu Magnesiummangel
Wie viel Magnesium braucht der Körper täglich?
Der tägliche Bedarf liegt für Erwachsene bei etwa 300–400 mg. In besonderen Lebenssituationen wie Schwangerschaft, Stillzeit oder intensiver sportlicher Belastung kann der Bedarf höher sein.
Kann man Magnesiummangel durch Bluttests feststellen?
Ja, durch einen Magnesium-Test lässt sich der Magnesiumspiegel im Blut messen und ein Mangel oder ein Überschuss feststellen. Dazu wird eine Blutprobe in einem Labor untersucht. Ein guter Ansprechpartner für einen Magnesium-Test ist der Hausarzt.
Wie schnell bessern sich Symptome nach einer Magnesiumeinnahme?
Das ist individuell unterschiedlich. Muskelkrämpfe können sich bereits nach wenigen Tagen bessern, andere Beschwerden brauchen oft mehrere Wochen, bis eine deutliche Verbesserung eintritt.
Welche Formen von Magnesium gibt es in Nahrungsergänzungsmitteln?
Magnesiumcitrat und Magnesiumbisglycinat sind besonders gut verträglich und werden schnell aufgenommen. Magnesiumoxid wirkt langsamer und kann bei empfindlichen Personen Durchfall verursachen.
Ist Magnesiummangel bei Kindern auch möglich?
Ja, besonders in Wachstumsphasen. Kinder können unruhig wirken, häufiger Muskelkrämpfe haben oder müde sein. Eine ausgewogene Ernährung ist hier besonders wichtig.
Hilft Magnesium wirklich gegen Wadenkrämpfe?
Ja, oft bessern sich Krämpfe durch eine ausreichende Magnesiumzufuhr deutlich. Bei starken oder langanhaltenden Krämpfen sollte aber ärztlich abgeklärt werden, ob andere Ursachen vorliegen
Fazit: Magnesiummangel erfolgreich entgegenwirken
Ein Magnesiummangel ist weit verbreitet, bleibt aber oft unerkannt. Wer die Ursachen kennt und die Anzeichen frühzeitig beachtet, kann rechtzeitig gegensteuern. Eine ausgewogene Ernährung mit magnesiumreichen Lebensmitteln ist die beste Vorsorge. Bei stärkerem Mangel können Präparate helfen – jedoch sollte die Einnahme immer verantwortungsvoll erfolgen, um Nebenwirkungen zu vermeiden.