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Hitze erhöht das Risiko für Schlaganfälle

27. Juli 2023

Ein Schlaganfall kann fast jeden treffen, besonders jedoch Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und ältere Menschen. Dabei wird der Schlaganfall in zwei Arten unterschieden: Der hämorrhagische Schlaganfall entsteht, wenn ein Gefäß im Gehirn platzt und Blutungen entstehen. Der ischämische Schlaganfall entsteht, wenn ein Gefäß, dass das Gehirn versorgt, durch einen Thrombus verstopft. 

Besonders das Risiko, einen ischämischen Schlaganfall zu erleiden, steigt bei Hitze. Denn vor allem, wenn bei Hitze zu wenig getrunken wird, steigt das Risiko, dass das Blut zähflüssiger wird und sich diese Blutpfropfen in den Blutgefäßen bilden. In Deutschland erleiden etwa 270.000 Menschen einen Schlaganfall, die meisten davon sind ischämische Schlaganfälle. 

Bei Symptomen den „FAST-Test“ anwenden

Das Blutgerinnsel kann entweder direkt im Gehirn als sogenannter zerebraler Thrombus oder an einer anderen Stelle im Körper entstehen und dann in die Blutgefäße des Gehirns gelangen. Die Symptome eines ischämischen Schlaganfalls können plötzlich auftreten und beinhalten in der Regel Schwierigkeiten beim Sprechen oder Verstehen, Lähmungen oder Taubheitsgefühle im Gesicht - oft ist nur eine Gesichtshälfte betroffen, in Armen oder Beinen, Probleme mit dem Sehen in einem oder beiden Augen, Schwierigkeiten beim Gehen, Schwindel, Gleichgewichtsverlust oder unkoordinierte Bewegungen und plötzliche, starke Kopfschmerzen. Um diese Symptome bei sich selbst und anderen einschätzen zu können, ist der sogenannte „FAST-Test“ anzuwenden: Begutachtet werden „Face“ (Gesicht), „Arm“ (Arme), „Speech“ (Sprache) und „Time“ (Zeit). 

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Jede Minute zählt: wichtig ist schnelle medizinische Hilfe

Ist die Sprache des Betroffenen lallend, kann derjenige mit geschlossenen Augen nicht mehr beide Arme gleichzeitig heben, hängt ein Mundwinkel und dauert das auch an, sollte sofort die 112 angerufen werden. Die Behandlung eines ischämischen Schlaganfalls erfordert eine schnelle medizinische Intervention, um den Blutfluss zum Gehirn so schnell wie möglich wiederherzustellen. Dies kann durch Medikamente, die das Blutgerinnsel auflösen oder durch die Entfernung des Gerinnsels erfolgen. Je schneller die Behandlung beginnt, desto besser sind die Aussichten für eine Erholung - deshalb bei Symptomen, die auf einen Schlaganfall hindeuten, immer schnell handeln. 

Vorsicht auch bei raschen Temperaturstürzen

Forschungsteams haben außerdem beobachtet, dass ein rascher Temperatursturz das Risiko für einen Schlaganfall besonders bei vorbelasteten Menschen erhöht. Denn wenn die Temperatur sinkt, ziehen sich die Blutgefäße schnell zusammen, um die Hitze zu speichern. Sollten sich Blutgerinnsel bilden, können sie dann noch schneller die Gefäße verschließen. Deshalb ist es bei solchen Wetterereignissen wichtig, verstärkt auf eventuelle Symptome für einen Schlaganfall zu achten. Und um sich bei Hitze zu schützen, ist es ratsam, ausreichend zu trinken, den Schatten oder - noch besser - gekühlte Innenräume aufzusuchen, auf Alkohol zu verzichten und leichte Mahlzeiten zu sich zu nehmen. 

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