Sommergrippe – Erkältungssymptome in den Sommermonaten

10. August 2020

Eigentlich gelten die kühlen Herbst- und Wintertage als typische Zeit für Erkältungen und Grippe. Doch auch bei sommerlichen Temperaturen können Fieber, Schnupfen, Husten und Heiserkeit auftreten. Lesen Sie hier nach, was eine Sommergrippe eigentlich ist, wodurch diese ausgelöst wird, wie sie sich äußert und was dagegen hilft.

Sommergrippe – keine „echte“ Grippe

Die Bezeichnung „Sommergrippe“ ist eher umgangssprachlich zu sehen. Um eine „echte“, von Grippeviren ausgelöste Erkrankung handelt es sich hierbei nicht. Es liegt zwar eine Virusinfektion vor, diese wird jedoch von Enteroviren ausgelöst. Während eine richtige Grippe mit voller Wucht zuschlägt und von einem auf den anderen Tag ein starkes Krankheitsgefühl auftritt, kommt es bei der Sommergrippe eher zu einem schleichenden Angriff. Die Symptome sind ähnlich wie bei einem grippalen Infekt, jedoch schwächer ausgeprägt. Das heißt, wir spüren vielleicht ein Kratzen im Hals, die Nase läuft und es tritt leichtes Fieber auf.

Enteroviren haben im Gegensatz zu Grippeviren nichts gegen Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit. Diese werden zudem zumeist durch Schmierinfektionen verbreitet. Die Viren vermehren sich im Darm, werden mit dem Stuhl ausgeschieden und können bei unzureichender Händehygiene weiterverbreitet werden. In seltenen Fällen werden die Viren durch Sekrettröpfchen übertragen. Bis die Erkrankung ausbricht, kann es zwei bis vier Wochen dauern. Man kann auch infiziert sein, ohne entsprechende Symptome zu zeigen. Auch dann ist es möglich, dass man die Viren ausscheidet und auf andere überträgt.

Welche Symptome treten bei einer Sommergrippe auf?

In der Regel wird eine Sommergrippe, wie schon erwähnt, durch Enteroviren verursacht. Diese Viren können auch zu anderen Erkrankungen führen. Handelt es sich um eine Sommergrippe, dann treten Symptome wie Atemwegsentzündungen, Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber sowie Appetitlosigkeit auf. Daneben kann es auch zu Durchfall und Bauchschmerzen sowie einem Anschwellen der Lymphknoten im Gesicht und am Hals kommen. In den meisten Fällen verläuft die Erkrankung mild und klingt bereits nach wenigen Tagen ab. Zu Komplikationen kann es bei Neugeborenen und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem kommen. Die Viren können beispielsweise eine Herzklappenentzündung oder Hirnhautentzündung hervorrufen. Hier handelt es sich um Notfälle, die unbedingt im Krankenhaus behandelt werden müssen.

Was kann man bei einer Sommergrippe tun?

In der Regel handelt es sich bei einer Sommergrippe um eine harmlose Erkrankung. Wenn Sie betroffen sind, sollten Sie sich schonen und darauf achten, ausreichend zu trinken. Gegen Fieber können fiebersenkende Medikamente wie Paracetamol und Wadenwickeln helfen. Die Beschwerden sollten sich nach drei Tagen bessern, ansonsten sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Wichtig zu wissen: Die Übertragung von Enteroviren erfolgt vor allem dann, wenn nicht ausreichend auf die Hygiene geachtet wird. Es ist wichtig, sich nach jedem Toilettengang die Hände gründlich mit Seife zu waschen.

Wer einer Sommergrippe vorbeugen möchte, sollte sein Immunsystem stärken. Folgende Tipps helfen dabei:

  • Viel trinken: Am besten eignen sich hierfür Wasser und ungesüßter Tee. Im Sommer kann auch ein kalter Tee lecker sein und als Durstlöcher dienen.
  • Viele Vitamine: Essen Sie viel Obst und Gemüse der Saison. Eine vitaminreiche Ernährung kann dabei helfen, Infektionen mit Viren vorzubeugen.
  • Nicht zu viel Sonne: Zu starke Sonneneinstrahlung kann das Immunsystem schwächen. Aus diesem Grund sollte man sich nicht zu stark der Sonne aussetzen.
  • Klimaanlagen sollten nicht zu kalt eingestellt werden.
  • Es kann hilfreich sein, die Schleimhäute mit Nasenduschen feucht zu halten oder die Luftfeuchtigkeit mit Hilfe von Luftbefeuchtern zu erhöhen.
  • Regelmäßige Bewegung stärkt das Immunsystem ebenfalls.

Mehr Gesundheitsinformationen zum Thema Immunsystem/Infektionen finden Sie hier.

 

Referenzen

Dr. med. Justus de Zeeuw (2020). „Sommergrippe“ – kühl betrachtet. Link
Dr. med. Ricarda Schwarz (2016). Sommergrippe. Link