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Elektrostatische Aufladung: Warum fliegen Haare?

13. Dezember 2021

Lange Haare sind normalerweise eine Pracht, im Winter können sie hingegen lästig werden. Wer kennt es nicht? Von jetzt auf gleich sieht man aus als hätte man in eine Steckdose gelangt. Und fühlt sich auch so: Es knistert und Mini-Stromschläge sind vorprogrammiert. Die Haare stehen ab und sind elektrostatisch aufgeladen. Woher kommt das und ist das gefährlich? 

Die Ursache für die elektrostatische Aufladung unserer Haare ist eigentlich ganz einfach zu finden: Ziehen wir beispielsweise einen Pullover über den Kopf entwickelt sich Reibung. Es entstehen positiv geladene Teilchen (Ionen), die sich in unseren Haaren festsetzen. Da diese auch positiv geladen sind, fangen die Haare an zu fliegen. Denn Plus und Plus stößt sich ab. Die Gefahr für Mini-Stromschläge steigt. Diese sind zwar lästig, aber in der Regel ungefährlich. Die Antwort, warum Haare besonders im Winter fliegen, finden wir also in der Physik.  

Aufgeladene Haare: Wann knistert es besonders?

Gerade im Winter laden sich unsere Haare elektrostatisch auf. Warum ist das so? Ein Grund dafür ist die trockene Heizungsluft. Durch den starken Temperaturunterschied zwischen der Kälte draußen und der Wärme drinnen, verlieren Haare schneller ihre Feuchtigkeit. Je trockener es in der Luft zugeht, desto mehr Elektrizität sammelt sich in den Haaren an. Durch die fehlende Luftfeuchtigkeit können sie sich schlechter entladen. 

Auch unsere Schuhwahl kann die Flugkraft unserer Haare maßgeblich beeinflussen. Sind Sie beispielsweise ein Fan von Sneakers, müssen Sie regelmäßig mit elektrostatischen Ladungen und Stromschlägen rechnen. Die Ursache dafür: Reibt die Gummisohle auf dem Untergrund, kann sich der Körper aufladen. Es beginnt zu knistern und die Haare fliegen.  

Dieser Effekt tritt auch nach dem Haarewaschen auf: Wird die Mähne mit heißer Fönluft behandelt, trocknet sie schnell aus und lädt sich elektrostatisch auf. Auch beim Haarekämmen kämpfen viele Menschen damit, ihre fliegende Haarpracht zu bändigen. Schuld daran sind Bürsten oder Kämme aus Plastik, die die Reibung unterstützen. 

Plastik oder Natur: Was verhindert die statische Aufladung?

Die Ursache für aufgeladene Haare kennen wir nun. Was aber können wir dagegen tun? Besonders im Winter kann die Wahl der Kleidung helfen. Kunstfasern wie Polyamid, Polyester oder Nylon unterstützen die statische Aufladung. Greifen Sie zu Naturfasern, wie Leinen oder Baumwolle, um fliegenden Haaren und Mini-Stromschlägen keine Chance zu geben. 

Ihre Haare sollten nach dem Waschen am besten an der Luft trocknen. Wird heiße Fönluft gemieden, sinkt auch das Risiko für Mini-Stromschläge und fliegende Haare. Beim Haarekämmen vermindern Naturmaterialien die Reibung. Tauschen wir beispielsweise unseren Plastikkamm durch Holz aus, verringert sich die statische Ladung. Auch eine Bürste mit Wildschweinborsten kann helfen.  

Für unterwegs: Was hilft schnell gegen fliegende Haare?

Trockenes, feines Haar neigt eher dazu, sich statisch aufzuladen als eine fettige, dicke Mähne. Besonders unterwegs oder wenn man es eilig hat, kann das schnell zum Störfaktor werden. Fangen die Haare an zu fliegen, kann ein wenig Haarspray Wunder wirken. Aber Vorsicht: Seien Sie sparsam und nutzen Sie am besten ein Spray, das nicht beschwert. 

Auch ein schneller Styling-Wechsel kann helfen: Durch das Flechten zu einem Zopf, können fliegende Haare schnell gebändigt werden.  

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